Zeit & Raum für
Körper & Seele ...

Ich liebe Konfetti und ich meine den Satz genau so: „Jeder sollte Konfetti in der Tasche haben“ - Ich verstehe
die Leute nicht, die kein Konfetti mögen. Wirklich nicht.

Ich erinnere mich noch an einen meiner Geburtstage – der Raum war bunt, laut, lebendig. Mein Sohn stand da,
mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, und überschüttete mich mit einer Handvoll Konfetti. Er
wusste genau, wie sehr ich es liebe. Es war ein Moment purer Freude - leicht, glitzernd, unbeschwert.
Und dann kam diese Gästin, schaute sich um und sagte nur: „Oh Gott, so viel Konfetti.“ Sie schüttelte den
Kopf und murmelte etwas über „diese Sauerei“. Und als sie dann noch meinte, mein Sohn solle das lieber
lassen, war ich für einen kurzen Moment sprachlos.
Wie unterschiedlich wir doch auf Freude reagieren.

Konfetti ist kein Müll – es ist Symbol

Heute, beim Friseur, hatte ich wieder so einen Moment. Der ganze Salon war übersät mit kleinen bunten
Punkten - sie feierten ihr 30-jähriges Bestehen. Überall lag Glitzer in den Haaren, auf dem Boden, zwischen den Bürsten.
Und während ich mich über diese kleine Explosion von Farbe freute, hörte ich neben mir eine Kundin sagen:
‍„Das färbt ja ab, wenn’s feucht wird! Und das wieder wegzumachen, ist ja eine Arbeit…“

Ich musste innerlich lächeln. Da war er wieder - dieser Reflex, das Schöne sofort in Mühe zu verwandeln.

Warum fällt es manchen Menschen so schwer, das Bunte zuzulassen?

Psychologisch gesehen sind wir Menschen oft auf Kontrolle bedacht. Wir mögen Ordnung, Planbarkeit,
Sauberkeit - denn sie geben uns ein Gefühl von Sicherheit. Konfetti aber steht für das Gegenteil:
Für Spontaneität, Chaos, Vergänglichkeit, Freude im Jetzt.

Vielleicht ist das der Grund, warum manche Menschen beim Anblick von Konfetti zuerst an Staubsauger denken
statt an Lachen. Denn Konfetti erinnert uns daran, dass nicht alles aufgeräumt sein muss, um schön zu sein.
Dass Glück manchmal Spuren hinterlässt. Und dass echte Lebensfreude selten steril ist.

Ich glaube fest daran, dass jeder von uns ein bisschen Konfetti in der Tasche haben sollte - in Form von echtem
Konfetti und im übertragenen Sinn. Etwas, das uns daran erinnert, dass wir das Leben auch mal tanzen dürfen,
statt es nur zu organisieren. Etwas, das wir spontan in die Luft werfen können, wenn das Herz zu voll ist - vor
Freude, vor Dankbarkeit, vor Liebe.

Konfetti in der Tasche bedeutet:

• Du bist bereit, das Schöne zu sehen - auch wenn’s unordentlich ist
• Du traust dich, Farbe in graue Momente zu bringen.
• Du erinnerst dich daran, dass das Leben gefeiert werden will - nicht perfektioniert.

Und ja, vielleicht färbt Konfetti ab.Vielleicht bleibt es in Teppichfasern hängen. Aber weißt du was? Das tun die
schönsten Erinnerungen auch.

Also - trag ein bisschen Konfetti in deiner Tasche. Für dich. Für die Welt. Und für all die Momente, in denen
jemand wieder seufzt: „Oh Gott, so viel Konfetti…

‍Denn dann kannst du lächeln und sagen: „Ja. Ist das nicht wunderbar?“